Werkzeug & Arbeitplatz

Wie in jedem, im weitestesten Sinne handwerklichen, Hobby braucht man zumindest ein paar Grundwerkzeuge um vernünftig arbeiten zu können. Die Frage ist häufig: was macht Sinn, was ist nett und praktisch und was Spökes? Da ich selbst Einstieger bin, werde ich hier ein paar Werkzeuge mit Bezugsquellen aufführen. Das meiste ist aber weitestgehend 08/15 und sollte in jedem gut sortierten Baumarkt zu finden sein.

Lötkolben

Für Lötkolben reicht die Preisspanne von 5 € für absolute Einsteiger-Geräte bis zu weit über 1.000 € für industrielle Werkzeuge. Ich arbeite im Moment mit einer 20 € Lötstation (Base-Tech/Conrad). Diese ist zumindest von der Temperatur regelbar. Leider gibt es hierfür so gut wie keine Spitzen (ggf. passen andere Marken) … was später nervig ist – am Anfang aber erstmal egal ist, solange ihr nicht gleich mit komplexen Lötaufgaben starten wollt. Als nächstes wird was ordentlicheres her müssen aber sie hat mir bis hier hin treu geholfen und war ausreichend.

Hier der Link: Conrad.de – Lötstation ZD-99

Ich empfehle als Minimum eine Haltung für den Lötkobel. Ohne neigt der Lötkolben durch das dicke Kabel ein kleines Eigenleben zu Entwickeln. Dadurch muss man das Biest immer im Auge behalten. Viele kleine Brandblasen später, hab‘ ich mir dann endlich ne Station gekauft. Die Station von Conrad habe ich mittlerweile ca. 2 Jahre im Einsatz. Manchmal etwas grobschlächtig von der Spitze her, aber vom Ding her reicht’s für meine Belange.

Sinnvolles Zubehör

Mit dem Lötkolben allein ist es nicht getan. Man kommt zurecht, aber es gibt noch ein paar kleine Helferlein, die den Bastel-Alltag etwas erleichtern. Alles getreu dem Motto: für den Anfang reicht das … später wird man vieles davon gegen qualitativ bessere Werkzeuge tauschen wollen. Die Qualität reicht aber für die ersten Bastelabenteuer.

  • Lotzinn (z.B. 0,8 – 1mm, ohne Flussmittel). Am besten am Anfang nicht so eine große Rolle kaufen, sondern lieber ein paar kleine Wickel in unterschiedlicher Stärke. So kann man gut probieren, mit welchen Größen man gut arbeiten kann.
  • Lötfett (Flußmittel), ein kleines Töpfchen wird Jahre halten.
  • Entlötsauglitze (praktisch, nutze ich aber nur selten)
  • Entlögsaugpumpe 6€ nutze ich doch ab und zu. Praktisches Ding.
  • Platinen-Halter mit Standfuß (ca. 10-15€)
  • Platinen-Halter mit Lupe

Damit habt ihr ein gutes Basis-Set an Werkzeugen zum Löten für +/- 50 EUR.

Arbeitsplatz

Schutz am Arbeitsplatz

Der Rauch der beim Löten entsteht ist nicht sonderlich gesund, daher macht eine Absaugeinrichtung Sinn. Gibt es als Billigversion bei Conrad für 35€. Man muss aber schon direkt davor arbeiten, damit es funktioniert. Lautstärke ist OK. Ich würde der ne 2-3 von 5 Punkten geben.

Eine Schutzbrille für die Augen sollte drin sein. Entweder in billig für 1-2 € im Baumarkt oder als halbwegs fesche Brille z.B. von 3M für 8€. Es kann beim Löten mal spritzen, oder ein kleines Plastikstück durch nen Dremel durch die Luft fliegen. Die paar Euro sollte euch dieser Schutz wert sein.

Licht

Ja, man kann herrlich im Schummerlicht der kleinen Schreibtischlampe werkeln. Aber das ist nicht nur schlecht für die Augen, wie meine Mutti sagen würde, sondern es hilft auch nicht gerade kleine Teile wieder zu finden. Holt euch ne ordentliche Lampe, die euren Schreibtisch möglichst flächig, gleichmäßig und hell ausleuchtet. Ich habe mir kürzlich diese Arbeitsleuchte mit Lupe für ~60€ beim Conrad geholt und bin im groben und ganzen ganz zufrieden damit. Habe diese Leuchte nun seit knapp 2 Jahren im Einsatz, kann mich nicht beschweren.

Ablage/Sotierkästchen

Am Anfang reicht die Tupperdose oder der Sortierkasten aus einem der vielen Einsteiger-Kits. Aber irgendwann braucht man mehr Ordnung: Zusätzliche Boxen kosten wenig und machen die Arbeit viel (!) leichter (und halten den Schreibtisch halbwegs ordentlich). Im Baumarkt oder Conrad gibt es häufiger, so um die 1-2 Euro, stapelbare Sortierkästchen. Da kann man mal ein paar von mitnehmen. Ob Sortierschrank oder einzelne Boxen ist jedem selbst überlassen. Ich bin bestimmt der Letzte dem ein aufgräumter Schreibtisch nachgesagt werden würde, aber ordnet eure Bauteile von Anfang an halbwegs ordentlich! Es erleichtert einfach das Arbeiten.

Und beschriftet die Boxen. Wenn ihr auf der Suche nach dem passenden Widerstand in die fünfte grüne Box gucken müsst, kostet das auf Dauer eine Menge Zeit.

Strom / Netzteil

Es schadet nicht noch ein regelbares Netzteil („Labornetzteil“) zu haben, dass auch etwas mehr Strom liefern kann. Die Preise gehen bei 50€ los und sind nach oben offen. Dafür halten die Dinger ewig. Meins habe ich schon seit fast 15 Jahren im Einsatz.

Zangen, Seitenschneider, Schraubenzieher etc

Wir knipsen i.d.R. kleine Kabel oder Bauteile zurecht, daher brauchen wir kein grobes Werkzeug. Es reicht ein Bit-Set (das von iFix-it ist super) und Feinmechaniker-Schraubenzieher. Ein Set Mini-Zangen ist auch nicht verkehrt. Für den Anfang reichen günstige Baumarkt-Sets. Später könnte ihr dann ja die Werkzeuge die ihr häufiger nutzt gegen höherwertige Pendents austauschen.

Sägen / Dremel

Es kommt doch öfters vor, dass man eine Platine zurechtschneiden will oder ein Gehäuse bearbeiten möchte. So ein Multitool wie der Dremel ist Gold wert. Auch hier gibt es häufig im lokalen Baumarkt Sets im Angebot. Ich benutze ihn nicht häufig, bin aber froh, dass ich ihn habe.

Spannungsprüfer / Multimeter

Für den Anfang reicht ein halbwegs vernünftiges Multimeter. Das Voltcraft VC130 für 20 € ist so ein Kandidat. Braucht man früher oder später auf jeden Fall.

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